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Pancake Adventures
Willem, seine Pfanne und die Kunst, etwas zurückzugeben
Das Fernweh klopft an, die letzte Reise nach Südostasien schwirrt noch im Kopf herum und am liebsten würdest du dich in den nächsten Flieger setzen? Zur Überbrückung und Auffrischung der Erinnerungen erstmal eine würzige Nudelsuppe beim vietnamesischen Restaurant um die Ecke bestellen! Es geht eben nicht nur die Liebe durch den Magen, sondern auch fremde Kulturen lassen sich wunderbar durch ihre entsprechende Küche entdecken, kennenlernen und ein Stück davon mit nach Hause bringen.
Aber wie so oft im Leben wird auch andersrum ein Schuh daraus. Warum nicht beim Reisen mal den Gastgebern ein Gericht aus der eigenen Heimat servieren – und ihnen so außerdem etwas für ihre Gastfreundschaft zurückgeben?
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Genau aus diesem Wunsch heraus fing Willem Dielemann auf seinen Reisen an, seinen Hosts und neu gefundenen Freunden Käsepfannkuchen mit Sirup zuzubereiten. (Wieso genau Pfannkuchen? Die schmecken (so gut wie) jedem, sind einfach in der Herstellung und auch die Zutaten sind im Zweifelsfall leichter zu bekommen als für Königsberger Klopse.)
Ihren Anfang nahm die Pfannkuchen-als-Dankeschön-Tradition bei einem Aufenthalt in Washington. Mittlerweile hat Willem allerdings von der Türkei bis nach China sowie in Vietnam und Kambodscha seine Köstlichkeit serviert. Im Alter von 27 Jahren packte er nämlich seine sieben Sachen und reiste einfach los. Gründe gab es genug: ein wenig spannender Job, eine Prise Liebeskummer sowie der Wunsch nach Abenteuer und praktischer Lebenserfahrung.
Nachdem er anfangs vor allem seinen Couchsurfing-Gastgebern Essen servierte, wurde aus den Pfannkuchen schließlich so etwas wie der rote Faden seiner Reise. Als er gefragt wurde, wieso er denn mit einer Pfanne reise – die bis zu diesem Zeitpunkt gar kein fester Bestandteil seines Gepäcks gewesen war – kaufte sich Willem in der Dubai Mall tatsächlich die entsprechende Gerätschaft und begann beispielsweise auch Bauarbeiter mit der Mehlspeise zu beglücken.
Auf den folgenden Stationen seiner Reise kamen weitere Pfannen und helfende Hände hinzu, die nun auch Straßenkindern, Marktbesuchern und Mönchen “bekochten”. Die “Pancake Adventures” waren geboren. Zuletzt stand Willem im Görlitzer Park und zauberte den Berlinern ein Lächeln ins Gesicht.
Dokumentiert hat er seine Erlebnisse zunächst auf seinem Blog in Videos, mittlerweile gibt es die Abenteuer auch zum Nachlesen als Buch auf Holländisch und Deutsch.
Wichtigstes Learning seiner Reisen mit der Pfanne? Eine kleine Geste kann für das Gegenüber viel bedeuten – und in einem selbst viel bewegen. Wer offen auf die Menschen um sich herum zugeht und ihnen eine Freude bereitet, wird um viele Erfahrungen reicher und schlussendlich auch glücklicher, ist sich Willem sicher. Und das trifft sicher nicht nur dann zu, wenn man auf Reisen ist.
Einzig und allein wie man es schafft, den ersten Pfannkuchen nicht völlig zu versemmeln, das hat er noch nicht herausgefunden. Tipps und Tricks daher gerne an uns, wir leiten diese dann entsprechend weiter!
Willem wird übrigens beim Berlin Travel Festival 2020 über seine „Pfannkuchen Abenteuer“ berichten. Wer nicht mehr bis März warten möchte, der (oder die) kann in der Zwischenzeit die Videos von seinen verschiedenen Stationen ansehen, in seinem Buch schmökern oder einfach ein paar seiner Pfannkuchen genießen.
Das „super geheime Rezept“ von Willems Oma lautet wie folgt:
(Reicht für etwa 25 Pfannkuchen)
Teig:
1 kg Mehl, 1l. Milch, 1l. Wasser, 8 Eier, geschmolzene Butter (optional), 250 Gramm Butter
Zuerst die Pfanne auf hoher Stufe erhitzen.
Butter hinzufügen und diese in der Pfanne schmelzen lassen. Beim Hinzufügen selbst die Pfanne vom Herd nehmen, sonst verbrennt das Fett!
Mit einer Kelle Teig in die Pfanne geben und diese schwenken, damit der gesamte Teig gleichmäßig verteilt wird.
Wenn die Oberseite fest ist, kannst du den Pfannkuchen umdrehen. Warten dann 30 Sekunden und drehe ihn erneut um.
Nach ein paar Pfannkuchen kann die Pfanne zu heiß werden, dann die Herdplatte niedriger einstellen oder die Pfanne eine Minute abkühlen lassen.
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